Unsere Reise nach Thailand mit Kleinkind

Wer hat eigentlich behauptet, dass man mit kleinen Kindern keine Fernreisen mehr antreten kann? Sollte es jemand behauptet haben, kann ich es hiermit widerlegen. Reisen mit Kleinkindern sind zwar anders, aber keinesfalls schlechter.

Thailand – immer wieder Thailand, weil wir es lieben

Heute möchte ich über unsere Reise nach Thailand mit unserer kleinen Maus berichten. Dieses Mal war es ein ziemliches hin und her, sollen wir oder sollen wir nicht? Es wurde abgewogen, Risiken besprochen und diskutiert, nach Unterkünften und Flügen gesucht und das Ganze wirklich sehr kurzfristig. Da wir ohne Kind bereits vier Mal in Thailand waren, wussten wir recht gut, was auf uns zukommt. Aber auch wenn Thailand ein sehr kinderfreundliches Reiseland ist, sind dort Krankheiten wie z.B. Dengue-Fieber im Vormarsch. Mein Mann und ich haben also Abende lang die Internetseiten dazu gewälzt und versucht das Risiko abzuwägen. Wir wollten gerne dem Winter hier entfliehen, auch weil unsere kleine Maus beinahe jede zweite Woche erkältet war. Da erschien uns ein Land mit über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit genau richtig. Nach längeren Diskussionen und auch Gesprächen mit dem Kinderarzt, haben wir uns dann dazu entschieden es zu wagen und haben kurzfristig einen Flug gebucht. Da unsere Kleine bei der Abreise 20 Monate alt war und wir es für Sie und für uns so komfortabel wie möglich gestalten wollten, haben wir uns für einen Direkt- und Nachtflug mit Lufthansa entschieden. Lufthansa ist übrigens die einzige Airline, bei denen Kinder in diesem Alter noch in dem eingehängten Baby-Bassinet fliegen (und schlafen) können, da es eine Länge von ca. 83 cm hat. Bei allen anderen Airlines sind diese Baby-Bassinets wesentlich kleiner. Und auch ein Nachtflug ist wirklich das Beste, was man mit Kleinkind machen kann. Zumindest mit unserem.

Also ging es an einem Montagnachmittag zuerst mit dem Auto nach Frankfurt. Eingecheckt haben wir vorher bereits online und auch unsere Plätze hatten wir vorher schon reserviert. Das würde ich wirklich jedem mit Kleinkind empfehlen, damit auch sichergestellt ist, dass Ihr die gewünschten Plätze bekommt und es ist auch wesentlich stressfreier für alle Beteiligten. Den Flughafen fand unsere Kleine ja sehr spannend und war kaum noch zu bremsen in Ihrem Entdeckerdrang. Koffer abgeben, durch die Security (sehr schön ist es immer, wenn man dann durch die Priority Lane darf, weil man ein Kleinkind dabei hat) und dann hieß es warten am Gate. Abendessen für die Maus hatten wir dabei und dann wurde herumgerannt, da gab es kein Halten mehr. Gegen 22 Uhr hob dann unser Flieger ab und alle Sorgen bezüglich der leicht verstopften Nase unserer Kleinen lösten sich in Luft auf. Es war nämlich alles überhaupt kein Problem. Kaum waren wir in der Luft, wurde recht bald das Baby Bassinet aufgebaut und von Mini-Me neugierig unter die Lupe genommen. Sie war dann ungefähr noch 2,5 Stunden wach, es gab noch etwas zu Essen und zu Trinken und dann war es Zeit zum Schlafen. Natürlich geht das nicht ganz so einfach wie zu Hause, aber irgendwann ist jedes Kleinkind müde und fällt in den Tiefschlaf. Dann hatten auch Mama und Papa Zeit sich zurück zu lehnen und für ein paar Stündchen die Augen zu schließen, denn die Ankunftszeit war durch die Zeitverschiebung am frühen Nachmittag. Niemals hätten wir vorher gedacht, dass es mit einem Kleinkind, was von Natur aus mit einem großen Entdeckerdrang ausgestattet ist, so entspannt sein kann, zu fliegen. War es Glück? Oder haben wir einfach ein perfektes Reisekind? Ich weiß es nicht. Wir wissen, dass es auch anders hätte laufen können. Man kann es aber auch so sehen: Es sind 10 oder 11 Stunden in diesem Flugzeug, wenn man einen Direktflug bucht. Das ist nicht mal ein halber Tag. Diesen wird man irgendwie überstehen und die Menschen darin niemals wieder sehen. Und danach wartet ein wunderschöner Urlaub auf einen. Also rein in den Flieger und los gehts!

Bei der Ankunft am Flughafen Bangkok traf uns erst einmal der Schlag. So heiß hatte ich es gar nicht in Erinnerung 😉 Aber es ging alles sehr schnell, Koffer waren da, Wasser und einen kleinen Snack gekauft und dann ging es ab ins Hotel für die erste Nacht. Wir hatten uns ein Flughafenhotel gebucht, dass nur wenige Minuten mit dem Auto vom Flughafen entfernt war. Die meisten Hotels dort haben einen Shuttleservice und holen einen am Flughafen ab.
Wir hatten uns für das Hotel Aranta Airport Bangkok entschieden. Es liegt an einem Klong, hat einen niedlichen Pool und einen netten Garten. Man kommt direkt im Urlaub an, weil es schön und ruhig ist. Für eine Nacht wirklich zu empfehlen. Das einzige was man beachten sollte ist, dass es sehr viele Mücken gibt, also einsprühen!
Nach einer unerwartet ruhigen Nacht mit unserer Kleinen, machten wir uns direkt nach dem Frühstück auf den Weg zu unserer Insel Koh Chang. Wir hatten auch hier lange vorher recherchiert, wie wir dort am sichersten mit Kleinkind hin kommen könnten. Hier möchte ich wirklich den privaten Taxiservice von Peter Heim (ein Deutscher in Thailand) loben, dessen Fahrer uns sehr sicher und komfortabel auf die Insel gebracht hat.
Da wir unbedingt einen Kindersitz haben wollten, schrieben wir vorher mit Peter Heim und er stellte uns drei Kindersitze zur Auswahl. Das hat wirklich perfekt geklappt und unser Taxifahrer kam in einem großen Familienauto mit Kindersitz angefahren. Auch möchten wir die sichere Fahrweise des Fahrers loben. Die Fahrt nach Trat zur Autofähre dauerte ca. 4,5 Stunden. Zwischendurch hält der Fahrer an, wenn man ihm sagt, dass man eine Pause machen möchte.

Mit der Autofähre ging es dann von Trat direkt nach Koh Chang in ca. 30 Minuten, das war für unsere Maus schon Spannung pur. Auf einem Schiff, auf dem Meer, da strahlte sie über beide Ohren. Auf der Insel selbst haben wir uns einen sehr ruhigen Strand und einen Bungalow direkt am Meer ausgesucht.

Diesen hatten wir bereits in Deutschland für 4 Tage reserviert. Früher, als wir noch kein Kind hatten, haben wir in Thailand oft nichts vorgebucht und sind mit dem Rucksack auf dem Rücken losgezogen und haben uns etwas gesucht. Das kann man mit Kind sicher auch machen, ich empfehle allerdings die stressfreiere Variante von Deutschland aus schon etwas zu reservieren, zumindest für die ersten paar Tage. Umziehen könnte man vor Ort dann immer noch. Wir hatten es allerdings so gut getroffen, dass wir direkt dort in unserem kleinen Strandbungalow geblieben sind. Für ein Kleinkind und auch die Eltern wirklich traumhaft. Direkt vor der Nase das badewannen warme Meer, ganz flach abfallend, sehr ruhig, keine Boote, herrlich. Hier konnte man den ganzen Tag planschen, Muscheln suchen, kleine Krebse beobachten, Sandburgen bauen und man hatte Zeit.. wirklich mal Zeit. Wir hatten selten so ein entspanntes Kind wie in diesem Urlaub. Dank Mittagsschlaf unserer Kleinen, konnten wir uns auch etwas ausruhen und sogar mal ein Buch lesen, welch Luxus! 🙂

Mücken gab es übrigens, aber es hielt sich in Grenzen. Zur Dämmerungszeit sind wir meist in den Bungalow geflüchtet und erst im Dunkeln wieder raus gegangen. Unsere Kleine wurde abends mit Anti Brumm Naturel aus der Apotheke eingesprüht und Sie hatte gerade einmal 2 kleine Stiche abbekommen. Kann ich also sehr empfehlen für die ganz Kleinen.
Im Übrigen war das Wichtigste, was wir im Urlaub dabei hatten, unser großes Mückennetz, was wir über unser Bett gespannt haben. Dadurch waren wir nachts vor den Biestern sicher und konnten viel beruhigter schlafen.

Fernreise mit Kleinkind? Na klar, jederzeit wieder !

Ich kann die Eltern verstehen, die sich eine Fernreise mit Kindern nicht zutrauen. Es ist vielleicht auch nicht Jeder dafür geeignet oder nicht jedes Kind auf Reisen so entspannt. Aber sollten das hier Eltern lesen, die sich noch nicht so ganz sicher sind, es aber eigentlich tun wollen. Dann hier mein Tipp: Tut es !!!! Man kann reisen mit Kindern, auch weit weg, wenn es einen weit weg zieht. Es geht, wirklich! Und es war eine wunderschöne Erfahrung, die uns keiner mehr nehmen kann.
Vorher haben wir einiges zu hören bekommen wie “den Flug und die Hitze und alles würde ich meinem Kind nie antun”. Aber ich kann dir versichern, ich hatte wirklich keine Minute das Gefühl, dass ich meinem Kind etwas “antue”. Sie erzählt auch jetzt noch, Monate später, fast täglich vom Meer, den Geckos, den Palmen, den Kokosnüssen und dem Flugzeug.